Foto: Maxym Marusenko/pa |
Ukrainische Kirche löst sich von MoskauDie orthodoxe Christenheit hat ihre 15. eigenständige Teilkirche gegründet. Kirchenrechtlich hat damit vor allem für die Ukraine ein neues Zeitalter begonnen: Mit der Anerkennung durch den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel ist die orthodoxe Kirche der Ukraine eigenständig – und nicht mehr dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Bartholomaios I., das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, überreichte dem ukrainischen Metropoliten Epiphanius in der Georgs-Kathedrale in Istanbul die „Tomos“ genannte Urkunde, die die Eigenständigkeit besiegelt. Zuvor hatten beide die Urkunde unterzeichnet. Anwesend war auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko. Vor allem nach der Annexion der Krim-Halbinsel 2014 durch Russland waren die Rufe in der Ukraine nach einer eigenständigen Kirche lauter geworden. Der Patriarch von Moskau, Kyrill I., hatte den Schritt im Vorfeld scharf kritisiert. Die Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche würde zu einer Spaltung der Orthodoxie führen, so Kyrill I. Der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, befürchtet sogar eine „Jahrzehnte oder Jahrhunderte andauernde“ Spaltung der orthodoxen Kirche.
|
Kontakt | FAQ | Sitemap | Datenschutz | Impressum |