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Fo­to: KNA

Ge­teil­tes Echo auf Chi­na-Ab­kom­men

Der Hei­li­ge Stuhl hat nach jahr­zehn­te­lan­gem St­reit mit Chi­na ein vor­läu­fi­ges Ab­kom­men zur Er­nen­nung von Bi­sc­hö­fen ge­sch­los­sen. Acht chi­ne­si­sche Bi­sc­hö­fe, die von der chi­ne­si­schen Re­gie­rung oh­ne va­ti­ka­ni­sche Zu­stim­mung ge­weiht wor­den wa­ren, sol­len nun an­er­kannt wer­den. Zu­dem soll es in Zu­kunft mög­lich sein, dass Bi­sc­hö­fe so­wohl vom Va­ti­kan wie auch von Chi­na an­er­kannt wer­den. Im Ge­gen­zug wird Papst Fran­zis­kus als Ober­haupt der chi­ne­si­schen Ka­tho­li­ken ak­ze­p­­tiert. Das „pro­vi­so­ri­sche Ab­kom­men“ sei das Er­geb­nis ei­nes lan­gen Ver­hand­lung­s­pro­zes­ses, teil­te der Va­ti­kan mit. Da­mit könn­ten erst­mals seit mehr als 60 Jah­ren al­le ka­tho­li­schen Ober­hir­ten so­wohl von Rom wie auch von der kom­mu­nis­ti­schen Füh­rung in Pe­king an­er­kannt wer­den. Das Ab­kom­men könn­te zu­dem zur Nor­ma­li­sie­rung der seit 1951 un­ter­bro­che­nen di­p­lo­ma­ti­schen Be­zie­hun­gen bei­tra­gen.

Papst Fran­zis­kus rief Chi­nas Ka­tho­li­ken zur Ei­nig­keit auf. Er hof­fe, dass die Ve­r­ein­ba­rung al­te Wun­den über­win­den und die vol­le Ge­mein­schaft al­ler chi­ne­si­schen Ka­tho­li­ken her­s­tel­len hel­fe, er­klär­te der Va­ti­kan. Der­zeit ist der Groß­teil der ge­schätz­ten 13 Mil­lio­nen Ka­tho­li­ken in Chi­na in der staat­lich zu­ge­las­se­nen „Pa­trio­ti­schen Ve­r­ei­ni­gung“ mit et­wa 65 re­gie­rung­s­t­reu­en Bi­sc­hö­fen or­ga­ni­siert. Da­ne­ben be­steht ei­ne so­ge­nann­te Un­ter­grund­kir­che mit mehr als 30 Bi­sc­hö­fen oh­ne staat­li­che Ge­neh­mi­gung.

Die Re­ak­tio­nen auf das Ab­kom­men wa­ren auch inn­er­halb der Kir­che ge­teilt: Hong­kongs eme­ri­tier­ter Bi­schof und Kar­di­nal Zen Ze-Kiun warf dem Va­ti­kan Nai­vi­tät vor und warn­te vor ei­nem „Aus­ver­kauf“ der Kir­che in Chi­na. Er be­zeich­ne­te das Ab­kom­men als „tra­gi­schen Mo­ment in der Ge­schich­te“. Die „gu­ten Men­schen“ in Chi­na fühl­ten sich ver­ra­ten. Der Deal sei so ver­wer­f­lich, dass man ihn kei­nen Au­gen­blick lang ak­zep­tie­ren dür­fe, sag­te der Kar­di­nal. Die Ge­mein­schaft Sant'Eg­i­dio hin­ge­gen wer­te­te die Bei­le­gung des St­reits über Bi­schof­s­er­nen­nun­gen als ein Si­g­nal des kirch­li­chen Auf­bruchs.

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