Furchtlos: Bassekou Kouyaté singt gegen Terror. Foto: Jens Schwarz |
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Bassekou Kouyate
Popstar mit Botschaft
Als Griot steht Bassekou Kouyaté in einer langen Tradition. Schon sein Großvater gehörte zu den singenden Geschichtenerzählern in Mali, die das kulturelle Gedächtnis der Bevölkerung, die zu 75 Prozent aus Analphabeten besteht, bewahren.
Der Musiker ist ein Meister im Ngoni-Spiel, eines Saiteninstrumentes, das gezupft wird. Mit der Gruppe Ngoni Ba, zu der seine Frau und zwei seiner Söhne gehören, führt er die Familientradition fort. Der 47-Jährige, der selbst nicht lesen und schreiben kann, weiß, „dass ein Griot wie ein Lexikon ist, aber auch wie ein Journalist und wie jemand, der das Recht hat, alles zu sagen“. Und deshalb macht er den Mund auf: Gegen die Einschüchterungsversuche radikaler Islamisten, die am liebsten jede Art von weltlicher Musik ausmerzen würden. Er unterbricht seine Konzerte für politische Botschaften, begrüßt das Eingreifen Frankreichs in Mali, beschwört in seinem neuesten Album „Jama Ko“ (Zusammenkunft) die Einheit des Landes.
Nicht nur, indem er seine Ngoni mit einem elektrischen Verstärker konzerttauglich gemacht hat, beweist er, dass er eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft schlagen kann. Sondern auch mit seinem kritischen Blick auf die aktuellen Verhältnisse: „Religion und Musik gehören in Mali zusammen. Wer uns die Musik nimmt, reißt uns das Herz heraus.“ (emw)
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