Eigenständig: Augustina Gadi auf Visite. Foto: Stark |
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Augustina Gadi
Nein zur Zwangsehe
Augustina Gadi hat im entscheidenden Moment „Nein“ gesagt. Nein zu dem Mann, der ihr während der zweijährigen Eheverhandlungen keine Zuwendung entgegenbrachte. Nein vor der versammelten Verwandtschaft. Ein Affront gegen die Familienehre.
Geschockt und verzweifelt drohten ihr die zukünftigen Schwiegereltern mit der Polizei. Doch die 28-Jährige erklärte ruhig, dass Heirat ohne Liebe für sie nicht infrage käme. Das war mutig, denn auf der kleinen indonesischen Insel Sumba hat die Frau normalerweise nicht mitzureden, wenn es um ihre Zukunft geht. Sie hat es hinzunehmen, wenn sie gegen eine bestimmte Anzahl von Wasserbüffeln und Pferden vom Haus ihres Vaters in das Haus des Ehemannes zieht.
Doch Augustina Gadi hatte Glück: Ihre Familie stellte sich hinter sie. Auch als die junge Frau entschied, von zu Hause auszuziehen, um allein zu leben und als Krankenschwester ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihren Ehemann hat sie sich dann selbst ausgesucht und sie sagt: „Meine Mutter kann mich nur einmal zur Welt bringen. Dieses Leben ist mir wichtig und ich möchte entscheiden, was darin passiert.“ (emw)
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