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Fotos: Gregor Schmidt |
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Südsudan
Überleben mit archaischen Anbaumethoden
Die Nuer, ein Volk im Südsudan, bestellen ihre Felder mit Methoden, die über 5000 Jahre alt sind. Sie lockern den Boden mit Hacken – eine mühsame Arbeit! 2019 haben die Comboni- Missionare, die in der Region tätig sind, einen Ochsen ausbilden lassen, damit er einen Pflug ziehen und den Menschen die Arbeit erleichtern kann. Doch die Nuer lehnten den Einsatz des Tieres, der nicht zu ihrer traditionellen Lebensweise passt, ab.
In normalen Zeiten können die Menschen im Südsudan ihre Familien als Selbstversorger ernähren. Es gibt genügend Fläche und fruchtbaren Boden. Sie bauen Hirse und Mais an, halten Ziegen, Schafe und Hühner. Gemüse und Obst sind ihnen jedoch unbekannt. Stattdessen kochen sie saisonal Blätter, daneben gibt es gelegentlich Okra und Kürbis. Es ist ein karges Leben, doch die Nuer haben sich über Jahrhunderte an die Bedingungen im Sudd, im Sumpfgebiet des Nil, angepasst.
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Das Welternährungsprogramm versorgt die Nuer aus der Luft mit Hirse und Öl. Doch das reicht nicht.
Gewöhnlich nehmen sie zwei lauwarme Mahlzeiten am Tag ein, morgens gegen zehn Uhr und bei Sonnenuntergang. Lauwarm, weil sie mit der Hand essen – meist aus einer Schale. Die Nuer sind den ganzen Tag damit beschäftigt, Nahrung für die Familie bereitzustellen. Ihr Leben ist ein Überleben, kein sorgloses Dasein. Zwei Ereignisse verschärfen derzeit die Lage: Durch den Bürgerkrieg im Südsudan wurden etwa 400 000 Menschen getötet und vier Millionen vertrieben, viele Felder werden nicht mehr bestellt. Außerdem überflutet der Nil seit drei Jahren hunderttausende Quadratkilometer Land. Saisonale Überflutungen sind in der Region nicht ungewöhnlich, doch alle fünf Jahrzehnte führt zusätzlich der Viktoriasee Hochwasser. Das hat Rinderherden dezimiert und viele Wildtiere getötet.
Was essen die Menschen nun in dieser Notlage? Sie ernähren sich seit der Flut hauptsächlich von Fisch, der nun reichlich vorhanden ist. Auch Wasserpflanzen, deren Wurzel und Stängel nahrhaft sind, stehen auf dem Speiseplan. Das Welternährungsprogramm verteilt Hirse und Öl. Die Hilfe ist willkommen, deckt aber nicht den tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung. Das karge, genügsame Leben der Nuer hat mir die Augen geöffnet für das Wesentliche im Leben.
Text: Gregor Schmidt
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